Folgen schlechter Akustik in Bildungseinrichtungen: Leistungseinschränkung bei Schülern
Untersuchungen zeigen, dass Kinder von Störgeräuschen und Verzerrungen der Sprache durch eine schlechte Akustik wesentlich stärker beeinträchtigt werden als Erwachsene. Steigt der Lärmpegel, zeigen sich signifikante Leistungsverschlechterungen. Das geschieht sowohl in der Informationsaufnahme (Sprachwahrnehmung und Aufmerksamkeit) als auch bei der Informationsverarbeitung (Gedächtnis- und Entscheidungsprozesse). Nicht nur Missverständnisse durch das Unverständnis der verbalen Botschaft und Einschränkungen der Konzentration beeinflussen die Leistungen negativ, sondern Studien zeigen auch eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit des Kurzzeitgedächtnisses durch unregelmäßige Geräusche (Hintergrundmusik, Sprache…). Das Kurzzeitgedächtnis brauchen die Schüler, um beispielsweise lange Sätze zu verarbeiten oder Rechenaufgaben zu lösen. Kinder, die nicht in ihrer Muttersprache lernen, sondern in der Zweitsprache, werden durch Störgeräusche noch stärker in ihren Lernprozessen beeinträchtigt.
Neben Schülern dürfen auch Kindergartenkinder nicht unerwähnt bleiben. Die Kindergartenzeit ist eine entscheidende Phase in der Sprachentwicklung. Gerade in dieser Zeit ist richtiges Hören und Verstehen und das Fokussieren von Aufmerksamkeit wesentlich.
Schlechte Raumakustik ist Gift für kranke oder belastete Stimmen
Für Lehrer bedeutet eine schlechte Raumakustik eine Erhöhung des Stressempfindens. Häufige Wiederholung der Informationen, also eine schlechte Übertragung der Botschaft ist ein zusätzlicher Belastungsfaktor für den Lehrenden. Dazu kommt der steigende Lärmpegel, der durch den Lombard-Effekt zustande kommt: Durch ein Zunehmen des Lärms sprechen Lehrperson und Schüler unbewusst lauter und geraten so in einen Teufelskreis.
Autorin: Katrin Kuner