Absorberklassen

Akustikelemente werden nach einem in der DIN EN 11654 festgelegten Verfahren einer der Absorberklassen A, B, C, D oder E zugeordnet, die auf dem jeweils bewerteten Schallabsorptionsgrad αw basiert.

  • A höchst absorbierend, bewerteter Schallabsorptionsgrad αw: 0,90 … 1,0
  • B höchst absorbierend, bewerteter Schallabsorptionsgrad αw: 0,80 … 0,85
  • C hoch absorbierend, bewerteter Schallabsorptionsgrad αw: 0,60 … 0,75
  • D absorbierend, bewerteter Schallabsorptionsgrad αw: 0,30 … 0,55
  • E gering absorbierend, bewerteter Schallabsorptionsgrad αw: 0,15 … 0,25
  • nicht klassifiziert, bewerteter Schallabsorptionsgrad αw: 0,00 … 0,10

Der Nachteil dieser Absorberklassen wie auch am αw -Wert ist die verloren gegangen Charakteristik des Absorbers. Daher sollte die Bemessung ausschließlich mit frequenzabhängigen αp-Werten durchgeführt werden.

Die berechnete Absorbermenge ist ein erster Schritt zur akustischen Raumplanung. Dennoch gilt es einen weiteren zu beachten: die Anordnung.

Die Anordnung der Absorber hängt von der Raumnutzung ab und wird in der Regel vom Akustiker vorgegeben. In komplexen und akustisch anspruchsvollen Räumen wie Callcenter, Großraumbüros und Konzertsälen reicht diese vereinfachte Form der oben genannten Bemessung nicht aus. Für solche Räume muss vom Akustiker eine Simulation durchgeführt und interpretiert werden.

Für gängige Räume wie Vortragsräume, Klassenzimmer etc. gibt die deutsche Norm DIN 18041 Beispiele an, die sehr hilfreich sind.

Für alle anderen Räume mit weniger anspruchsvollen Anforderungen an die Akustik wie Sporthallen, Kantinen, Aufenthaltsräume, Restaurants gilt es, die Absorber so gleichmäßig wie möglich zu verteilen und alle drei Raumdimensionen einzubeziehen.

Positive Effekte schallabsorbierender Wände und Decken:

Physikalischer Effekt:

Der Schall in einem Raum wird tatsächlich durch die Schallabsorption gedämpft, d.h. ein großer Teil der Schallenergie wird durch die Absorber geschluckt. Durch die Verringerung der Nachhallzeit wird auch der Schallpegel gesenkt.

Verhaltenspsychologischer Effekt – Lombard Effekt:

Durch günstigere Sprech- und Hörbedingungen bei kurzen Nachhallwerten senken Menschen ihre Stimme automatisch ab. (Umgekehrt neigen wir dazu bei schlechter Sprachverständlichkeit unsere Stimme anzuheben.) Das heißt die Änderung des Verhaltens der Nutzer wirkt sich zusätzlich auf die Absenkung des Schallpegels im Raum aus. Mit einem hochwertig, akustisch durchdachten Innenausbau, kann eine Lärmpegelminderung von bis zu 10 dB erzielt werden.

 

Autorin: Katrin Kuner

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